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Unser erster Kürwettkampf

21.07.2017Beschreibung der gezeigten Kürübungen=> PDF-Datei

Am letzten Freitag vor den Sommerferien, den 21.07.2017, luden wir die Eltern einiger Teilnehmer unserer Gerätturngruppen in die Turnhalle ein. Sie durften dem allerersten Kürwettkampf beiwohnen, an dem der SKV teilnahm. Es war unser erster Kürwettkampf.

Es gab zwar nur eine einzige teilnehmende Mannschaft an diesem Wettkampf, und alle unsere Turner und Turneinnen, die mitmachten, waren in dieser Mannschaft, aber dieser Wettkampf war dennoch eine Herausforderung für uns. Wir konnten auch scheitern. Unsere Mannschaft hatte die Aufgabe, in Summe mindestens 24 Punkte zu erturnen. Die Regeln dafür waren klar beschrieben (s.u.). Schaffen sie es, würde danach gefeiert. Schafften sie es nicht, dann nicht. Freilich war die Punktzahl so gewählt, dass sie eine realistische Chance hatten. Aber die Punktzahl war auch bewusst so hoch gewählt, dass es nicht zu einfach würde und eine große Herausforderung und Mannschaftsleistung blieb. Schließlich erhofften wir uns von diesem ersten Kürwettkampf in der Vereinsgeschichte die echte Erfahrung eines Kürwettkampfes.

Bereits im Vorfeld, so erklärte Roger Schreiter vor Wettkampfbeginn, mussten sich alle Teilnehmer an ihrem Lieblingsgerät eine Kür überlegen. Dabei halfen Corinna Stengel und Roger mehr oder weniger mit. Bei den Jüngeren etwas mehr; und Chérine Bettaga brauchte fast keine Hilfe, weil sie sich vorher intensiv mit dem Thema befasste. Auch Chiara Düx investierte mehr Zeit in das Projekt, als im Schuljahresendspurt gut war, aber sie wollte eine schöne Kür am Boden zeigen mit einer für sie passenden Musik.

Bei Kürübungen gibt es normalerweise die D-Note für die Schwierigkeit (Difficulty) und die E-Note für die Ausführung (Execution). Für dieses Experiment wollten wir uns darauf beschränken, den Schwierigkeitswert jeder Übung zu bewerten, also die D-Note. Freilich musste dennoch ordentlich geturnt werden, denn die Kampfrichter, Corinna und Roger, würden nur die Elemente werten, die korrekt ausgeführt wurden und damit anzuerkennen sind.

Der Wettkampf hat großen Spaß gemacht. Aber schwierige Momente gab es auch, weil längst nicht alles so klappte wie zuvor geübt. Besonders hart traf es Mario Schorn, bei dem zwei Elemente am Hochreck scheiterten. Weil er in seiner Kür nur die Mindestanzahl an Elementen hatte, fielen bei ihm dadurch so viele der sogenannten Anforderungspunkte weg, dass seine Übung am Ende 0 Punkte gab. Das war aber eher Rogers Schuld, der beim Zusammenstellen der Kür ein paar Reservelemente hätte vorsehen sollen. Ok, zumindest Roger hat was gelernt bei "unserem ersten Kürwettkampf". Schade war es für Mario, der dann freilich ziemlich traurig war. Auch Jule hatte etwas Pech, und am Balken klappte das Aufrollen als Aufgang nicht, das beim Üben noch gut klappte.

Wir hatten vorher ausgemacht, dass die Trainer bei den schwierigen und neuen Elementen daneben stehen dürfen, um bei Bedarf kurz hinzufassen, damit weitergeturnt werden kann. Das betreffende Elemente sollte dann aber als nicht geturnt gewertet werden, falls hingefasst wurde. Chérine turnte übrigens bereits am Vorabend, weil sie am Wettkampftermin verhindert war. Wir zeigten den anderen Teilnehmern und den Eltern dann ein Video von Chérines Übung, die Corinna und Roger gewertet hatten, und zählten sie zum Mannschaftsergebnis hinzu.

Da es doch mehr Pannen gab als geplant und einige Elemente nicht klappten, sah es ganz danach aus, dass wir unser Ziel verfehlten. Da war die Stimmung schon ziemlich betrübt. Andererseits zeigten gerade die Größeren und auch Michelle Munkácsi hervorragende Übungen und holten jeweils mindestens 3,0 Punkte. Während des Wettkampfes gab es für jeden Teilnehmer ein DIN A3-Blatt, auf dem dargestellt war, wie sich die D-Note im Optimalfall zusammensetzen würde. Was zu streichen war, kommentierte Roger nach jeder Übung kurz und korrigierte das auf diesem Zettel und addierte die Endnote jedes Teilnehmers. Erik, ein Freund von Mario, übertrug jede Wertung in die große Wettkampfkarte, auf der am Ende das Mannschaftsergebnis addierte werden sollte.

Als alle geturnt hatten, blickten wir gespannt auf die große Wettkampfkarte. Roger überschlug schnell die Wertungen und meinte, das reiche leider knapp nicht. Einige Eltern schlugen vor, ein bisschen zu schummeln und es passend zu machen. Doch kurz später hatte Erik addiert und verkündete: 24,0 Punkte. Also genau die benötigte Mindespunktzahl. Einige hielten das für einen Scherz und meinten, Erik habe den Eltern Folge geleistet, die es zurecht schummeln wollten, aber Erik beharrte, dass er genau gerechnet habe. Wir rechneten nach: Tatsächlich: genau 24,0 Punkte. Die Mädchen kreischten vor Freude und die Jungs jubelten. Da war Partylaune. Also räumten wir ganz schnell auf und gingen zum Feiern ins Vereinszimmer, das einige Eltern schon wunderschön vorbereitet hatten. Sogar einen Pokal hatten einige Eltern gestiftet, der nun feierlich überreicht und mit Kindersekt gefüllt wurde.

Die Teilnehmer:

Benjamin Cantarutti (Boden), Chérine Bettaga (Balken), Chiara Düx (Boden), Johanna Mayer (Sprung), Jule Mayer (Balken), Liu Zimmer (Balken), Luca Düx (Barren), Mario Schorn (Reck), Michelle Munkácsi (Stufenbarren) und Tess Mayer (Stufenbarren). Kampfrichter waren Corinna Stengel und Roger Schreiter.

Die Wettkampfausschreibung

Die Mädchen turnen eine LK4 gemäß Aufgabenbuch des DTB.

Da es bei den Jungs nichts Vergleichbares gibt, turnen sie einen Wettkampf gemäß LK3, aber mit denselben Vereinfachungen, die die Mädchen in der LK4 genießen.
Es gelten für die Jungs folgende Regeln:

Es wird nur die D-Note gezählt. Die Ausführung ist für die Wertung unerheblich. Allerdings werden nur Elemente gezählt, die technisch hinreichend korrekt ausgeführt werden. Andere Elemente werden nicht anerkannt oder, falls zutreffend, als ein Element mit geringerem Schwierigkeitswert gezählt. Trainer dürfen bei den schwierigen und neuen Elementen am Gerät stehen und ohne Abzug den Turner oder die Turnerin anfassen. Das betreffende Element zählt allerdings nicht, falls ein Trainer anfasste.

Die Mindespunktzahl, die das Mannschaftsergenbis in Summe haben soll, berechnet sich nach folgender Vorschrift:
3,0 Punkte pro Teilnehmer, der nächstes Jahr C-Jugend oder älter ist.
2,5 Punkte pro Teilnehmer, der nächstes Jahr D-Jugend ist.
2,0 Punkte pro Teilnehmer, der jünger ist.